Henri Rolin

belgischer Jurist; Staatsminister; Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte 1968-1971, Vizepräsident 1965-1968; davor u. a. Kabinettschef unter Außenminister Emile Vandervelde

* 3. Mai 1891 Gent

† 19. April 1973 Paris (Frankreich)

Wirken

Henri Marthe Sylvie Rolin wurde am 3. Mai 1891 in Gent geboren. Er studierte Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. jur. und war als Rechtsanwalt am Brüsseler Appellationsgerichtshof tätig. Während des 1. Weltkrieges tat er als Freiwilliger (Leutnant der Reserve) Dienst, erhielt den Leopold-Orden und das Kriegskreuz und wurde mehrfach in den Heeresberichten genannt. Auch am 2. Weltkrieg nahm er teil und ging während der Besetzung außer Landes. R. war während seiner Berufsentwicklung u.a. Mitglied der belgischen Juristen-Vereinigung, Professor an der Universität Brüssel und Mitglied des Instituts für Internationales Recht. Als Mitglied der Sozialistischen Partei war er später Kabinettschef unter Emile Vandervelde, dem belgischen Außenminister, Mitglied von Völkerbundsausschüssen, Unterstaatssekretär für nationale Verteidigung (Febr. bis Sept. 1942), Senatspräsident (47, wiedergewählt 48 und 49) und erhielt den Titel eines Staatsministers. Er war Mitglied d. belgischen sozialistischen Partei.

Im Oktober 1968 wählte man ihn in Straßburg als Nachfolger René Cassins zum Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, dessen Vizepräsident er seit 1965 bereits gewesen ist. Dieses Amt hatte er bis 1971 inne.

Am 19. April 1973 ist ...